Wanderausstellung der Public Eye Regionalgruppen zum Thema Saatgut.
Getreidezüchtung Peter Kunz
Entwicklung von Kulturpflanzen für den Bio-Landbau
Vor über 40 Jahren hat Peter Kunz als Pionier die Notwendigkeit der Bio-Züchtung für den Bio-Landbau erkannt. Die aus der Züchtung für den konventionellen Anbau vorhandenen Getreidesorten waren auf viel Kunstdünger und sonstige Inputs angewiesen und passten nicht zu den Bio-Ansprüchen. Seit ihrer Gründung 1984 arbeitet die Getreidezüchtung Peter Kunz als gemeinnütziger Verein an der Sortenentwicklung von Getreide und Leguminosen für die menschliche Ernährung. Mittlerweile haben sich gzpk-Sorten zu den Standards im Bio-Markt entwickelt.
« Wir züchten für gesunde und resiliente Pflanzen, die dank ihrer vielfältigen Eigenschaften anpassungsfähig sind. Dafür selektieren wir an Standorten mit verschiedenen Böden und klimatischen Bedingungen. »
« Für uns sind die Kulturpflanzenvielfalt und ihre uneingeschränkte Zugänglichkeit für Bäuerinnen und Bauern und Züchter:innen unverzichtbar. Das Züchter:innenprivileg gewährt uns weltweiten Zugang zu Sorten als Ausgangsmaterial für die Züchtung. Patente auf Pflanzen untergraben dieses Privileg. »
« Dass neue Gentechnologie den Züchtungsprozess beschleunigt, ist nicht bewiesen. Auch nach dem Eingriff wären Jahre der klassischen Züchtung nötig, um eine gute Sorte zu entwickeln. »
« Der Klimawandel ist herausfordernd. Um die Pflanzen unter Hitze und Trockenheit selektieren zu können, führen wir Versuche in Italien und Spanien durch. »
« Die Zusammenarbeit mit Landwirt:innen und der ganzen Wertschöpfungskette ist zentral. Wir züchten für die Landwirtschaft, aber auch für die Mühlen, die Bäckereien und schlussendlich auch für die Konsument:innen. »
« Wir wünschen uns, dass die Züchtung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen wird und sich neben den Landwirt:innen auch der Staat und die gesamte Wertschöpfungskette an ihrer Finanzierung beteiligt. »
« Körnerleguminosen sind eine wichtige Proteinquelle und wurden zu Unrecht vorrangig als Tierfutter eingesetzt – denn sie sind gesunde und schmackhafte Nahrungsmittel. Neben der Entwicklung von Arten wie der Erbse arbeiten wir auch an Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten. »