Säu­le B: Sor­ten

Auf der Erde sind rund 250’000 Pflan­zen­sor­ten bekannt, eini­ge Quel­len spre­chen auch von bis zu 400’000. Etwa 30’000 davon gel­ten als ess­bar. Drei davon stel­len wir hier näher vor:

Kar­tof­fel (Sola­num tubero­sum)

Die Kar­tof­fel stammt aus den Anden in Süd­ame­ri­ka und ist dort seit über 8000 Jah­ren eine wich­ti­ge Nutz­pflan­ze. Noch heu­te kom­men in Süd­ame­ri­ka Wild­for­men vor. Erst im 16. Jahr­hun­dert wur­de die Kar­tof­fel nach Spa­ni­en, Eng­land und Irland gebracht.

Die Kar­tof­fel ist ein Nacht­schat­ten­ge­wächs, das mit der Toma­te, der Auber­gi­ne und auch mit der gif­ti­gen Toll­kir­sche ver­wandt ist. Welt­weit gibt es etwa 5000 ver­schie­de­ne Kar­tof­fel­sor­ten, allein fast 4000 davon in der andi­nen Regi­on.

In Mit­tel­eu­ro­pa wer­den die Wur­zel­knol­len wegen Frost­ge­fahr erst zwi­schen April und Mai «gesteckt». Im Herbst, nach­dem das Laub der Kar­tof­fel­pflan­ze abge­stor­ben ist, wer­den die Kar­tof­feln geern­tet.

Welt­wei­te Pro­duk­ti­on

Ca. 370 Mil­lio­nen Ton­nen

Ver­wen­dung

Nut­zung als Nah­rungs­mit­tel oder als Fut­ter­pflan­ze sowie zur Fabri­ka­ti­on von Stär­ke, Kleb­stof­fen, Dickungs­mit­teln und Alko­hol. Kar­tof­fel­knol­len und die krau­ti­gen Pflan­zen­tei­le sind unge­niess­bar bzw. gif­tig.

Weich­wei­zen (Tri­ti­cum Aesti­vum)

Als erste Weich­wei­zen­ar­ten gel­ten Ein­korn und Emmer. Die­se wur­den bereits vor etwa 9500 Jah­ren im vor­de­ren Ori­ent ange­baut. Kamut, Din­kel und Hart­wei­zen ent­stan­den erst spä­ter. Ab dem 11. Jahr­hun­dert, als Weiss­brot belieb­ter wur­de, setz­ten sich Vor­läu­fer des heu­ti­gen Weich­wei­zens durch. Alle Wei­zen­ar­ten sind eng mit Rog­gen, Hafer, Mais und Hir­se ver­wandt.

Aus der Wei­zen­fa­mi­lie wird heu­te vor allem Weich­wei­zen ange­baut, da er im Ver­gleich zu den ursprüng­li­chen Sor­ten mehr Ertrag abwirft. Im Bio­land­bau legt man Wert auf wider­stands­fä­hi­ge­re Sor­ten wie Din­kel und Hart­wei­zen.

Welt­wei­te Pro­duk­ti­on

ca. 790 Mil­lio­nen Ton­nen

Ver­wen­dung

Weich­wei­zen wird für Brot und ande­re Back­wa­ren, sel­te­ner auch als Fut­ter­mit­tel ver­wen­det. Weich­wei­zen dient aus­ser­dem zur Malz- und Stär­ke­ge­win­nung.

Gar­ten­boh­ne (Pha­seo­lus Vul­ga­ris)

Die Boh­ne stammt aus Mit­tel- und Süd­ame­ri­ka und wur­de dort schon vor etwa 8000 Jah­ren als eine der wich­tig­sten Nutz­pflan­zen gezüch­tet und ange­baut. Erst seit dem 17. Jahr­hun­dert wird sie in Euro­pa ange­baut.

Boh­nen sind käl­te­emp­find­lich und soll­ten des­halb nicht vor Mai gesteckt wer­den. Die Vege­ta­ti­ons­dau­er liegt zwi­schen 80 und 120 Tagen. Busch­boh­nen wer­den aus Stan­gen­boh­nen gezüch­tet und rei­fen schnel­ler.

In den Her­kunfts­län­dern wie etwa Mexi­ko wird die Boh­ne häu­fig in einer Misch­kul­tur mit Mais und Kür­bis ange­baut (Mil­pa). Die Boh­nen lie­fern dann den nöti­gen Stick­stoff für die ande­ren Pflan­zen.

Stan­gen­boh­nen sind wegen der Redu­zie­rung der Sor­ten­viel­falt heu­te stark gefähr­det. Gefragt sind daher Gärtner*innen, die sich der Saat­gut­ge­win­nung und dem Anbau wid­men.

Welt­wei­te Pro­duk­ti­on

ca. 27 Mil­lio­nen Ton­nen

Ver­wen­dung

Boh­nen wer­den ent­we­der gekocht als gan­ze Frucht geges­sen oder es wer­den nur ihre aus­ge­reif­ten Samen ver­ar­bei­tet und ver­speist. Unge­kocht sind grü­ne Boh­nen gif­tig.